Bei der Veterinärreferententagung in Graz stand die Seuchenvorsorge im Mittelpunkt. Angesichts der wachsenden Gefahr durch Vogelgrippe, Maul- und Klauenseuche sowie Lumpy Skin Disease herrschte Einigkeit: Krisen- und Notfallpläne müssen österreichweit klar, einheitlich und praxistauglich sein. „Die Krisen- und Notfallpläne müssen sitzen – Vorbereitung ist die halbe Miete“, betont FPÖ-Landesrat Mag. Susanne Rosenkranz.
Gefordert seien klare Bundesstrukturen für den Ernstfall: Vorhalteverträge für rasche Kapazitäten bei Ausbrüchen, eine einheitliche Koordination sowie abgesicherte Logistik- und Personalkapazitäten. „Nur so lassen sich schwere Seuchenausbrüche verhindern oder zumindest begrenzen“, so Rosenkranz weiter.
Alle sprachen sich für gezielt „gewidmete Studienplätze“ aus, um mehr Studierende für die Großtierpraxis zu gewinnen. „Wir brauchen Praktiker bei Rind, Schaf und Co. – nicht nur in Kleintierpraxen. Nur so kann die Versorgung langfristig gesichert werden“, betonte Rosenkranz.
Kritisch äußerte man sich zum Wolfs-Gutachten von Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Wessely, das ihrer Ansicht nach zu „massiver Verunsicherung“ geführt hat. „Wenn wir diesen Weg weitergehen, wird es bald keine Almwirtschaft mehr geben“, warnt Rosenkranz. „Und diese ist unverzichtbar für Biodiversität, Beweidung und Pflege unserer Kulturlandschaft. Es ist absurd, über erzwungene Almabtriebe zu diskutieren. Wir brauchen Klarheit und realistische Lösungen“, so Rosenkranz.